Systemisches Konsensieren

Ein kurzer Überblick

Das „Systemische Konsensieren“ beruht auf der Beobachtung, dass es für das Gelingen eines Entscheidungsprozesses ganz besonders darauf ankommt, die Widerstände der Beteiligten auszuloten. Das ist etwas, das uns eigentlich ganz selbstverständlich und vertraut ist.

Was passiert, wenn Sie in Ihrer Familie eine sehr wichtige Entscheidung treffen müssen, z.B. wo sollen wir wohnen, und wie: Zur Miete, ein Haus kaufen oder bauen? Sie sprechen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über die Alternativen, über die Standorte, über die Finanzierung. Dabei achten Sie ganz besonders auf Sorgen und Einwände: zu weite Wege, zu großes finanzielles Risiko, extrem laute Gegend und so weiter. Ob in Gedanken, im Gespräch oder auf Papier – Sie erstellen zusammen so etwas wie eine Auflistung der Probleme und wählen am Ende die Möglichkeit, die bei Ihnen auf den geringsten Widerstand stößt.

Bei einem vertrauensvollen Umgang miteinander ist das ganz normal. Systemisches Konsensieren macht nichts anderes, allerdings nach klaren Regeln: SK misst nicht die Zustimmung zu den einzelnen Vorschlägen, sondern den Grad des Widerstands und führt auf diesem Weg zu einer klar nachvollziehbaren Entscheidung.

Eine klassische Abstimmung nach Mehrheitsprinzip ist fehleranfällig, wenn über mehr als zwei Lösungsvorschläge abgestimmt wird. SK kann dagegen bei beliebig vielen Lösungsvorschlägen verwendet werden. Wenn eine Gruppe mit dem Systemischen Konsensieren arbeitet, ermittelt sie aus einer Reihe selbst entwickelter Lösungsvorschläge den Vorschlag, der in der Gruppe insgesamt die geringste Ablehnung erfährt. Dabei wird jeder Vorschlag von jeder Person mit Widerstandspunkten auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet:

„0“ bedeutet kein Widerstand, also einverstanden. „10“ bedeutet extremer Widerstand, für mich unannehmbar.

Der Gruppenwiderstand zu jedem Vorschlag ergibt sich dann einfach durch Aufaddieren der Einzelwerte. Der Lösungsvorschlag mit der geringsten Widerstands-Punktzahl ist die beste Wahl für die Gruppe. Während es bei Abstimmungen nach dem Mehrheitsprinzip in der Regel viele Verlierer gibt, ermöglicht diese Form der Entscheidungsfindung ein Ergebnis, das einem Konsens nahe kommt. So verlaufen Entscheidungsprozesse deutlich schneller und nachhaltiger. SK vermeidet, dass die Gruppe durch ein Veto handlungsunfähig wird, bezieht aber trotzdem begründete Einwände ein und achtet sie.

Weitere Informationen finden Sie auch hier: https://www.sk-prinzip.eu/

Wirksam Entscheiden im Unternehmen!
Minimieren Sie Widerstände und stärken Sie die Akzeptanz!